Hüttenöffnung und Arbeitseinsatz auf der Elberfelder Hütte

1. Juni 2024 - 29. Juni 2024
Andreas Scollick


Heimarbeit vor dem Arbeitseinsatz für die Winterzeit - verwirrend? Aufklärung folgt.

Zur Unterstützung der Hüttenöffnung reisten Bernd, Ralf und Andreas mit großem Gepäck auf einem PKW-Anhänger nach Heiligenblut an.

Doch nun erstmal zur Heimarbeit von Bernd. Da im Winter einige Skitouristen ihre Hinterlassenschaften rund um die Hütte unappetitlich verteilt hatten, wurde die Idee eines Winter-WC, ähnlich dem der Barmer Hütte, vom Vorstand übernommen. Die detaillierte Planung übernahm Bernd und baute in der heimischen Garage mit höchster Präzision das Grundmodell. So hatten wir bei der Anreise zwar unsere eigene Toilette dabei, konnten diese aber aufgrund der darin gelagerten Baumaterialien für weitere Projekte während des Arbeitseinsatzes nicht nutzen.

Die Erstbestückung der Hütte am 13.06.24 stand bis zum frühen Morgen wetterbedingt auf dem Spiel. Der erlösende Anruf kam um 08:00 Uhr, und 15 Minuten später war der Hubschrauber schon vor Ort. Neben der üblichen Beschickung für die Hüttenversorgung gabs ein fliegendes Klo und einen 5000 Liter Wassertank für die seit zwei Jahren anstehende Optimierung der Trinkwasserversorgung.

Beim Einräumen der vielen Lebensmittel und Geräte halfen uns erfreulicherweise Max (Fa. Aquafides) und der Hubschrauber-Einweiser Hubert (Fa. Wucher)

Für die außergewöhnliche Unterstützung herzlichen Dank!

Die Waschmaschine sollte ihren Platz im Trockenraum finden, um den beschwerlichen Transport ins 1. OG zu ersparen.  Abwasser- und Wasseranschluss wurden durch Andreas hergestellt, der Bau einer Einhausung und die Aufstockung der Stiefelregale nahmen Bernd und Ralf in Angriff. Anschließend wurde unser Winter-WC durch Bernd noch mit Schindeln aufgehübscht.

Im weiteren Verlauf wurden die Armaturen in den Waschräumen komplett erneuert, die alten WC-Sitze getauscht. Und die alten Neonröhren mussten neuen LED-Leuchten weichen -welch ein Licht!! Das Frühstücksbüffet erhielt ein paar Spots zur besseren Ausleuchtung.

Am Montag, 17.06.2024 erhielten wir Verstärkung durch Ernst, der von seiner Rundreise Barmer Haus und Barmer Hütte auch bei uns vorbeischaute und sofort mit an die Schaufel durfte, um den Ablauf für den Wassertank zu graben - kein Vergnügen im felsigen Gelände. Die Schalung für die Kiesschicht unterm Tank sowie die Ablaufleitung wurde vorbereitet und so weit wie möglich wieder verfüllt.

Bernd und Ernst fertigten ein Stein-/Holzfundament und die Seilsicherungen fürs Winter-WC.

Am Freitag schoben wir, um den müden Knochen ein wenig Erholung zu gönnen, leichte Arbeiten wie Maschinenüberholung, Sägen richten und Aufräumen ein.

Samstagvormittag machten wir - Ernst, Ralf und Andreas - eine kleine Wanderung zur Kesselkeesscharte. Bernd wollte an der Hütte chillen, verfiel aber dem Charme von Hüttenwirtin Ramona und werkelte ihr ein paar Regale mit der gewohnten Präzision. Nachmittags wurden mal wieder die Türen am Kraftwerk nachgearbeitet und Kleinigkeiten im Haus gerichtet.

Sonntag erhielten wir weitere Verstärkung von Klaus-Dieter und Christoph, Sektion Recklinghausen, Hans-Joachim aus Gelsenkirchen, zu der auch Ralf gehört und Johannes aus der Sektion Wuppertal, zu der auch Bernd Andreas und Ernst gehören. Am Sonntag kamen noch Katrin und Rainer von der Sektion Rhein-Sieg.

Unsere to-do-Liste wurde im Laufe der Tage länger statt kürzer, da jedem noch Arbeiten auf- und einfielen. So haben Ramona und Lucas zwei Wochen vorher den Zugang der Abwasserreinigungsanlage zum Teil freigeschaufelt und ca. 5 Kubikmeter Schnee beseitigt. Um einen leichteren Zugang auf der nicht so schneereichen Talseite zu schaffen, begaben sich unsere Holzwürmer Ernst und Bernd an die Arbeit, eine „Nottür“ einzubauen, und die Gesellen Ralf und Johannes bauten eine Leiter dazu. Im inneren der Abwasseranlage wurden Laufstege zwischen den Tanks gebaut zur Erleichterung der Reinigungsarbeiten.

Auch in der Hütte wurden Holzarbeiten verrichtet. Nicht namentlich zu benennende „Vorständler“ klagten über die überstehenden Kanten an den Rückenlehnen der Sitzbänke. Kurzerhand wurde die neue Oberfräse, wie auch bei anderen Arbeiten, durch Rainer und Andreas eingesetzt und die Kanten beseitigt.

Katrin und Klaus-Dieter fertigten von den Sitzflächen Schablonen an, um bei einer Neubeschaffung endlich genaue Maße zu haben.

In Vorbereitung des Tankeinbaus wurden die Schieber vormontiert und in die bestehende Leitung eingebaut. Die Vorbereitungen für den Tankeinbau waren erledigt und so wurden weitere Kleinarbeiten wie Verlegung des Antennenkabels und wackelige Holzstühle leimen erledigt.

Am Mittwoch sollte der Kies hochgeflogen werden, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung.

Bernd und Ernst stiegen ab, ohne das Winter-WC am endgültigen Platz selbst einzusetzen.

Jeder suchte sich noch ausstehende Arbeiten wie Brücke und Brückenlager nachbessern, Leitungen verfüllen und, soweit möglich, Grasnarben auflegen sowie Entfeuchter reparieren. Freitagmorgen 08:30 Uhr kam endlich der Heli, Kies wurde eingeflogen und das WC erhielt seinen endgültigen Standplatz.

Nachdem das Kiesbett abgezogen und der Tank gesetzt waren, wurden wieder fleißig Hacke und Schüppen eingesetzt, um alles zu verfüllen. Nach einem langen Tag war das zwei Jahre andauernde Projekt endlich abgeschlossen.

Viele Hände – schnelles und gutes Ende.

 

Unsere traditionelles Abschlussfoto haben aufgrund der gestaffelten Abreise früher gemacht.

Abbildung v.l.: Wang, Ralf, Johannes, Hans-Joachim, Bernd, Ramona, Lucas, Andreas, Katrin, Rainer, Herbert, Ernst, Christoph, Klaus-Dieter.

Dies war meine erste Saison als verantwortlicher Hüttenreferent.

Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten für die großartige, freundschaftliche Unterstützung!

Mit dieser Mannschaft macht auch ein anstrengender Arbeitseinsatz Spaß und lädt hoffentlich auch weitere Interessenten-Innen zur Mitarbeit ein - gerne bei mir melden.

Kategorie:
Hüttenpatenschaft



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