Mehr geht nicht! Erlebnisreiche Tage auf dem Meraner Höhenweg
Nachdem Brigitte bei Viktor den Wunsch geäußert hatte, eine Hüttenwanderung unternehmen zu wollen, war die Rundtour über den Meraner Höhenweg geboren. Interessierte waren schnell gefunden und es konnte mit den Planungen losgehen. Die Tour steht und nach intensivem Treppenstufentraining geht es endlich für Annette, Christa, Sigrid, Hans-Jürgen, Viktor und Everhard früh morgens am 5. September 2020 bei strömendem Regen los.
Wir übernachten im Gasthof Magdfeld im Passeiertal und dann kann unsere Wanderwoche endlich beginnen. Insgesamt sind sechs Etappen zu meistern. Nach dem Frühstück wurden die letzten Utensilien in die Rucksäcke verstaut und der Einstieg in die Rundtour war schnell gefunden. Der Weg führt oberhalb des Passeiertals durch Weidegebiete und Waldabschnitte. Manchmal haben wir einen Blick hinunter ins Tal und auf die Passer. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegen die Sarntaler Alpen mit Blick auf den Ifinger. Kurz vor unserem Ziel verlassen wir ein Waldgebiet und erhalten einen herrlichen Blick auf Meran. Der Gasthof Talbauer ist in greifbarer Nähe.
Zum Glück nicht nur Regen …
Nach einer erholsamen Nacht treten wir unseren Weg zum Gasthof Giggelberg in Regenbekleidung an. Unterwegs wird uns schnell bewusst, dass die Landschaft sich ändert. Über den Hans-Frieden-Felsenweg ist Trittsicherheit gefragt. Im Anschluss passieren wir die Leiteralm. Von dort an wandern wir durch verblocktes Gelände. Unterwegs machen wir bei der Tablander Alm Rast, um uns aufzuwärmen und zu stärken. Während der Pause hat es aufgehört zu regnen, endlich. Beim Passieren der Schutzhütte Nasereit übernimmt erneut das Element Wasser die Szenerie. Unser Nachtlager ist in einer knappen Stunde erreicht.
Wir starten bei bestem Wetter und durchwandern einige Bauernschaften oberhalb des Vinschgauer Tals und des Schnalstals. Unser Ziel ist der Untervernatschthof. Auf dem Weg dorthin laufen wir durch die 1000-Stufen-Schlucht. Als wir unser Nachtlager erreicht haben, sind wir überwältigt: Wir schlafen in einem Museum.
Die Königsetappe – 11 Stunden!
Heute laufen wir unsere Königsetappe. Hinter uns liegt Katharinaberg und wir wandern vom Schnalstal in das Pfossental. Das Tal ist ein Traum, man passiert alte Höfe, Käsereien und wird ständig vom Pfossentalbach begleitet. An den Berghängen wachsen Lärchen und bieten uns Schatten. Die Sonne scheint unermüdlich. Nach einer Pause auf dem Eishof geht es weiter zur Stettiner Hütte und von nun an gibt es keinen Schatten mehr. Der Aufstieg fordert bei uns allen alle Reserven ab, aber wir kämpfen. Nach elf Stunden haben wir unser Nachtlager glücklich und zufrieden erreicht.
Nach einem super Sonnenaufgang beschließen wir, auf die „Hohe Weiße“ zu klettern. Das ist der höchste Punkt unserer Tour. Nach dieser etwa 4-stündigen Extratour steigen wir nach Pfelders hinab. Der Abstieg ist sehr serpentinenlastig und auch teilweise sehr steil. Im Ziel angekommen, beziehen wir unsere Zimmer und verbringen einen gemütlichen Abend in Pfelders.
Zurück zum Start
Die letzte Etappe führt uns zurück in Richtung Passeiertal. Wir wandern über saftige Wiesen und durch Nadelholzwälder, der Geländeverlauf ist wellig und das bleibt auch den ganzen Tag so. Am frühen Nachmittag erreichen wir das Passeiertal und passieren Matatz. Der Weg verläuft nun über Wiesenhänge in Richtung Magdfeld und hier geht unsere Wanderwoche nach einem ca. 3 km langen steilen Waldweg zu Ende.
Wir schauen auf eine erlebnisreiche Woche zurück. Die Eindrücke erfolgten in einem ständigen Wechsel bei der Durchwanderung der Landschaft. Unsere Rundtour führte durch bäuerliche Regionen bis in hochalpine Bereiche. Mehr geht nicht.
Kategorie:
Bergwandern