Unverhofft kommt oft - Arbeitseinsatz auf der Elberfelder Hütte des DAV Wuppertal vom 06.07. bis 13.07.2019
Nachdem zwei von drei Helferinnen und Helfern kurzfristig die Teilnahme am Arbeitseinsatz absagen mussten, fand sich unerwartete Unterstützung.
Der diesjährige Arbeitseinsatz erfolgte im Rahmen der Hüttenpartnerschaft mit der Sektion Wuppertal. Teilnehmen wollten Gerti, Ralf, Oliver und ich. Es kam aber anders, denn Gerti musste eine Woche vorher leider absagen. Von Ralf erhielt ich zwei Tage vor Beginn der Fahrt einen Anruf, dass auch er nicht mitfahren konnte. Jetzt hoffte ich nur, dass von Oliver keine Absage kommen würde, denn dann hätte sich der Arbeitseinsatz erledigt. Ich hatte Glück, denn Oliver meldete sich nicht. Am Samstag, den 6. Juli, fuhr ich morgens um 6:00 Uhr los nach Lennestadt, um ihn abzuholen.
Wir haben ein ganzes Stück Strecke zu bewältigen. Gegen 19:00 Uhr gelangen wir schließlich am ersten Zielpunkt an. Es ist die Pension Bäuerle, in der wir die Nacht verbringen. Während ich mich anmelde, stehen plötzlich Katrin und Rainer hinter mir. Beide stammen aus der Partnersektion Siegburg. Wir haben uns nicht verabredet. Ein Zufall. Jetzt sind wir zu viert.
Am Sonntag, den 7. Juli geht es los. Mit der Pensionswirtin Barbara ist vereinbart, dass sie uns das erste Stück des Weges mit dem Pkw hinauffährt. Heiligenblut liegt in einer Höhe von 1288 Metern. Oliver und ich fahren mit unserem Leihwagen bis zu dem von Barbara angegebenen Parkplatz. Katrin und Rainer folgen uns. Der eigentliche Aufstieg zur Elberfelder Hütte soll fünf Stunden betragen. Gegen 10:00 Uhr ist Barbara vor Ort. Nun geht es los.
Die Fahrt mit dem PKW dauert eine halbe Stunde, in der wir ca. 5 Kilometer zurücklegen und rund 500 Höhenmeter überwinden. Die Strecke ist sehr kurvenreich mit teilweisen starken Anstiegen. Barbara muss an manchen Stellen zurückfahren, damit sie um die Kurve kommt. Wir vereinbarten sofort einen Termin für die Rückfahrt.
Für uns geht es jetzt los. Rucksack auf und ab geht die Post. Laut Wegweiser sind es drei Stunden bis zur Hütte – 2338 Höhenmeter. Daraus wurden für uns vier. Bei der Ankunft auf der Hütte begrüßt uns Lukas, der Sohn des Hüttenwirts. Herbert selbst ist noch im Tal und kommt erst am Montag hinauf.
Es ist Montag und wir lassen uns von Herbert die Arbeiten zeigen, die erledigt werden sollen. Er führt uns zu dem alten Wasserkraftwerk, das abgerissen werden muss, sobald das neue Wasserkraftwerk fertiggestellt ist. Herbert zeigt uns die Gabionen, die zu beseitigen sind. Gabionen sind Drahtkästen, die mit Felssteinen gefüllt sind. Sie haben die Aufgabe, das Wasserkraftwerk abzusichern, damit es nicht durch Erdbewegungen beschädigt wird. Es liegen schon einige Gabionen im Bachbett, die ziemlich demoliert sind. Wir erkennen, dass die Naturgewalt doch stärker ist, als die von Menschenhand aufgebauten Hindernisse. Durch den starken Wasserfluss hat sich der Lauf des Bachbettes immer wieder verändert.
Heute ist Dienstag. Oliver und ich machen uns daran, die Gabionen mit einem Bolzenschneider zu öffnen und die Felssteine herauszuholen. Vorsicht ist geboten, da man sich an den Schnittstellen der Drahtkäfige sehr leicht verletzen kann. Bei den Gabionen, die außerhalb des Bachbettes stehen, geht es gut voran. Schwieriger ist die Arbeit an den Gabionen, die im Bachbett liegen, denn sie sind durch die Kraft des Wassers stark zusammengedrückt. Außerdem macht uns das kalte Bergwasser zu schaffen. Wir unterbrechen daher zunächst und Oliver und ich kümmern uns um die Versorgungsleitung, die für das neue Wasserkraftwerk eingegraben werden muss.
Am Mittwoch machen wir uns zu dritt an die Leerung und Bergung der beschädigten Gabionen. Bis Mittag ist die Arbeit geschafft. Nach der Mittagspause begeben wir uns wieder zu der Versorgungsleitung. Strom- und Steuerungskabel müssen auf einer Länge von ca. 160 Meter eingegraben werden. Die ausgehobene Grasnarbe muss nachher wieder sorgfältig verlegt werden.
Die Arbeit am Donnerstag verläuft gut. Am Nachmittag sind wir mit allem fertig.
Es ist Freitag. Eigentlich sollten wir heute mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen werden. Aber das Wetter ist für einen Flug zu schlecht. Schade. Es bleibt uns daher nicht anderes übrig, als am Samstag zu Fuß den Abstieg zu bewältigen. Oliver und Rainer nutzen den freien Tag, um einige Gipfel zu erklimmen. Katrin und ich nehmen uns noch einmal eine Blendlade vor, die überarbeitet werden muss. Am Abend zeigt Herbert uns einen Film mit dem Titel „Raumschiff Elberfeld“, wie die Hütte liebevoll in der Sektion Wuppertal genannt wird. Zu unserer Überraschung werden wir in dem Film erwähnt.
Heute, Samstag, geht es ins Tal. Nach drei Stunden sind wir am Parkplatz, wo wir abgeholt werden. Der gesamte Arbeitseinsatz ist gut verlaufen und wurde ohne Unfall beendet.
Mein Dank gilt allen, die mitgewirkt haben, und vor allen auch dem Hüttenwirt Herbert sowie Lukas und Jakob.
Alfons Müller
PS: Auf der Internetseite des DAV-Wuppertal gibt es einen Bericht des Hüttenwirts über den Arbeitseinsatz.
Fotos: Oliver Honrath und Alfons Müller
Kategorie:
Hüttenpatenschaft